CHristin Müller
Christin Müller aus Halle/Saale, geboren im sächsischen Dohna, aufgewachsen in Dresden, dem Elbflorenz, was sie prägte, wie sie sagt, machte eine Ausbildung zur Keramikerin und erhielt für ihr Gesellenstück einen ersten Preis. Im Jahr 2002 begann die erfolgreiche Handwerkerin ihr Studium der Plastik und Keramik auf der Burg Giebichenstein. Dieser Ort ist Programm, da erübrigt sich jede Erläuterung. Sie schloss es im Jahr 2009 mit dem Diplom ab, erhielt ein Graduiertenstipendium des Landes Sachsen-Anhalt und ist seitdem freischaffend. In einer Ateliergemeinschaft wirkend, war sie bis jetzt weiterhin preisverwöhnt in Wettbewerben, schuf auch Kunst für den öffentlichen Raum, zum Beispiel für ein Krankenhaus, einen Friedwald oder Schloss Trebnitz/Salzlandkreis.
2017
Workshop „RAUM SCHADDEL“
2016
Pleinair „Kunst für den Friedwald“ Fürstenwalde
Pleinair „Torso“ Schloss Trebnitz
Übergabe des Kunstwerkes „Berufung – Martha & Maria“
im Neubau der Christlichen Akademie für Gesundheits und Pflegeberufe, Halle
2015
1. Preis für Wettbewerb des Allee-Center-Art in Magdeburg
2. Preis für Wettbewerb des 6. Schwarzenberger Kunstpreis art-figura
2014
Symposium TERRA ARTE Hundisburg
2012
Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt
2010
Preis für Wettbewerb zum Kunstobjekt vor dem Martha-Maria-Krankenhaus Halle-Dölau
2010
Gründung der Ateliergemeinschaft „kunstrichungtrotha“ gemeinsam mit
Claudia Klinkert, Suse Kaluza, Yvonne Brückner, Inga Becker und Anke Deimig
2009
Anerkennung zum Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse Halle
seit 2009
freischaffend
2009
Graduiertenstipendium des Landes Sachsen-Anhalt
Diplom
2002
Kunststudium Plastik/ Keramik an der Burg Giebichenstein in Halle, bei Prof. Antje Scharfe, Prof. Karl Fulle, Prof. Martin Neubert und Prof. Bernd Göbel
2002
Tierschutz-Preis für Pferdeplastik (Gesellenstück)
2001
Preis von Danner-Stiftung zum Thema „Lüftungselement und Giebelwand
1999-2002
Ausbildung zur Keramikerin in Landshut
1974
in Dohna (Sachsen) geboren
Christin Müller hat die Erfahrung gemacht, dass man über die Risse und Lücken an ihren Skulpturen ins Gespräch kommt, auch wenn die Imaginationen des Einzelnen stets andere sein mögen. „Die perfekt glatte Oberfläche reizte mich nie“, sagt die Künstlerin. Die Hauptsache aber ist für sie, „dass alle Figuren Kraft und Haltung haben“.
Bilder oder Skulpturen scheitern nicht an Sprachbarrieren – das gibt ihnen Macht. Die der schreienden Agitation wie der leisen Subversion. Die eines möglichen Perspektivenwechsels oder der Erforschung einer zweiten Dimension. All das mag auf die gezeigten Arbeiten zutreffen. Sie sind atemberaubend archaisch, voller spröder Poesie und schöner Tabubrüche. Es gibt fragmentarische Plastiken, Torsi, kleine und große Figuren. Die ausgestellten Werke machen Lust auf Spurensuche: Wie viele Brüche verträgt ein Leben?
Mit dieser Frage kommt der Betrachter dem Anliegen, dem Credo, von Christin Müller am nächsten. Sie besteht darauf, dass es „nicht die Zerstörung ist, die ich darstelle. Ich sehe in den Brüchen vor allem eine Kraft.“ Die einem vor allem aus Erschütterung ohne Zweifel immer zuwächst. Weil es ohne Krankheit, Sterben, Abschied, ohne die Zerbrechlichkeit des Lebens, auch das Gegenteil, die Schönheit und Lust, Freude und Gemeinsamkeit nicht gäbe. So wie Wissenschaftswissen nie absolut, sondern die Kunst der Annäherung ist, ist die Kunst ebenso stetiger Versuch, zu verstehen. Vor den Arbeiten von Christin Müller wird dieser Versuch zur lohnenswerten Expedition, die mit Fantasie zu präzisieren vermag, indem sie bei der Keramikerin hitzige Leidenschaft und das Unbekannte als eigene Bereicherung genießt.
(Barbara Kaiser)