Heinz Beberniß
Biographie
Sein Vater Heinrich Beberniß (1894–1985) war als Lehrer für Wandmalerei am Bauhaus und später an der Burg tätig. Heinz Beberniß studierte von 1937 bis 1939 an der „Burg“ bei Gustav Weidanz und Herbert Post. Ab 1947 war er freischaffender Künstler in Halle (Saale). Gefördert wurde seine Arbeit ab den 1960er Jahren durch Aufträge der Leunawerke. Er ist eines der Gründungsmitglieder der Vereinigung hallescher Künstler (VhK). 1958–1974 war er Vorsitzender der Sektion Bildhauer in der Bezirksorganisation Halle/Saale des VBK der DDR. Beberniß hatte Ausstellungen in der DDR, BRD, Frankreich, Indien, Polen, Rumänien und UdSSR. Heinz Beberniß war in künstlerischer Partnerschaft mit Walter Opitz, Otto Nagel, Arno Mohr und Fritz Cremer verbunden. In den letzten Lebensjahren gab er sein Atelier auf und widmete sich vor allem der Malerei. Weithin fast unbekannt sind seine Ölbilder, Aquarelle und Federzeichnungen. Diese Facette im Wirken von Heinz Beberniß konnte in Berlin bewundert werden. Der Künstler wurde mit der Innengestaltung von öffentlichen Gebäuden, Krankenhäusern, Seniorenheimen und Gaststätten beauftragt.
Beberniß schuf über 370 Plastiken, darunter Statuetten, Großplastiken, Stelen und Brunnen. Allein in Halle und Leuna finden sich zusammen über 20 seiner Kunstwerke im öffentlichen Raum. Form und Material variieren stark, reichen von halbabstrakten Großgebilden (Beispiel: Tulpenbrunnen in Halle-Neustadt) über stämmige Sportler (Beispiel: Kugelstoßer in Halle-Neustadt) bis hin zu zarten Frauenfiguren (Beispiel: die Lesende auf der Ziegelwiese in Halle). Abgerissen wurden im Juli 2003 die Fäuste auf dem Riebeckplatz in Halle (Saale), nachdem es um die Art und Weise monatelangen Streit gegeben hatte
WERKE
- Arbeitender Bergmann in der Querfurter Straße in der Lutherstadt Eisleben, 1950
- Tischler in der Frankfurter Allee in Berlin, 1954–1955
- Tierplastikgruppe Geiseltalbrunnen in Merseburg-Süd, 1956
- Kranichgruppe in Eisenhüttenstadt, 1958
- Knabe mit Fohlen im Hohen Weg in Halle-Kröllwitz, 1959
- Ernst-Thälmann-Büste in der Gropiusallee in Dessau, 1960er[15]
- Chemiewerker im Park mit Plastiken in Leuna, 1960
- Soldat der Nationalen Volksarmee im Park mit Plastiken in Leuna, 1960
- Lesendes Mädchen heute im Park vor dem Haupttor der Leunawerke in Leuna und auf der Ziegelwiese in Halle sowie auf dem iga-Gelände in Erfurt, 1961
- Student (Lesender) auf dem Schulhof des Gymnasiums in Thale, 1961
- Schlosserin Christine heute im Park vor dem Haupttor der Leunawerke in Leuna, 1963
- Mädchen aus Samarkand mit Brotfladen in Chemnitz, 1964
- Professor mit Student in der Ludwig-Wucherer-Straße in Halle (Saale), 1964
- Liegender weiblicher Akt vor dem Ärztehaus in Sangerhausen, 1965
- Mädchen mit Blume heute im Park vor dem Haupttor der Leunawerke in Leuna, 1966
- Völkerfreundschaft Ernst-Barlach-Ring in Halle-Neustadt 1967 & 1972
- Monument der revolutionären Arbeiterbewegung („Fäuste“; mit Gerd Lichtenfeld und Sigbert Fliegel) auf dem Riebeckplatz in Halle (Saale), 1970[18]
- Gottfried-August-Bürger-Büste vor dessen Geburtshaus in Molmerswende, 1971–1972
- Carl-Schorlemmer-Denkmal Technische Hochschule Merseburg 1971–1972
- Porträt Bunsen Technische Hochschule Merseburg 1971
- Kugelstoßer in der Nietlebener Straße in Halle-Neustadt 1972 & 1982
- Freizeit-Stele an der Südpromenade in der Südstadt von Halle (Saale) und in Hettstedt 1972–1973
- Ärztebrunnen vor dem Ärztehaus in Leuna 1974–1978
- Ikarus im Südpark in der Südstadt von Halle (Saale), 1977–1978
- Tulpenbrunnen in Halle-Neustadt, 1978
- Stele Stadtgeschichte Sondershausen, 1989
- Denkmal Zerstörung-Befreiung-Wiederaufbau der Stadt Dessau in der Dessauer Heidestraße, 1988[16]
- Klagender auf dem Gertraudenfriedhof in Halle (Saale)
Auszeichnungen
1960 Händelpreis des Bezirkes Halle
1962 Kunstpreis der Stadt Halle in Silber
1971 Kunstpreis von Halle-Neustadt
1972 Kunstpreis der Stadt Halle in Gold
1974 Gottfried-August-Bürger-Ehrenpreis
1988 Erdmannsdorf-Ehrenplakette der Stadt Dessau